Wandern

Krater-Tour

 

Von Andrea Maier

Das Steinheimer Becken auf der Ostalb gilt als der weltweit besterhaltene und eindrucksvollste Meteoritenkrater mit Zentralkegel. Vor ungefähr 15 Millionen Jahren raste ein Asteroid auf die Erde zu. Sein Einschlag  hinterließ das Steinheimer Becken. Das Naturereignis, seine Folgen und das Leben und Sterben im miozänen Steinheimer See wird im Meteorkrater-Museum in Sontheim dargestellt.

Peter Seidel, Physikingenieur aus Steinheim am Albuch, hat sich mit anderen Ehrenamtlichen vor über 20 Jahren daran gewagt, das wissenschaftlich hochkomplexe Ereignis in allgemein verständliche Worte zu fassen und auf einer Interetseite zu veröffentlichen (www.steinheimer-becken.de). Besonders lesenswert ist der von Seidel angenommene und höchst spannend beschriebene Einschlag des Meteoriten. Steinheim am Albuch wurde exakt in der Mitte des damals entstandenen Kraters gebaut, auf dem zentralen Hügel.

Rund um das Steinheimer Becken führt der 20 Kilometer lange Meteorkrater-Rundwanderweg. Während der knapp sieben Stunden Gehzeit ist an 28 Tafeln Wissenswertes zu Geologie, Flora, Fauna und Kulturgeschichte zu erfahren. Der Blick vermag rundherum in und über das Steinheimer Becken schweifen, Magerwiesen, die nach ungezählten Blüten und Albkräutern duften, wechseln sich mit luftigen Wäldern ab. Am besten beginnt man die Tages-Wanderung an der Info-Stelle ‚Hirschtal‘ im Osten des Beckens, doch weitere vier gut ausgeschilderte Einstiegsstellen erlauben Variationen. Der Meteorkrater-Rundwanderweg verläuft teilweise auf ergänzenden Themenwegen, wie dem ‚Wentallehrpfad‘, dem ‚Waldsinnespfad‘ oder dem ‚Heidelehrpfad‘, so dass ganz nach Lust und Interessen andere Wege eingeschlagen werden können – einer so interessant wie der andere.

Vielfältige Informationen zu den geologischen Besonderheiten der Region sind auf dem ‚Geologischen Lehrpfad‘ zu erfahren. Schritt für Schritt kann man sich über sechs Kilometer entlang des ‚Großen Rundweges‘  informieren – Oder man wählt den Spaziergang über zwei Kilometer, mit immerhin sechs Info-Tafeln.

Start ist jeweils beim Meteorkrater-Museum in Sontheim.

Auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Becken gibt es mannigfaltige Möglichkeiten die herrliche Natur der Ostalb zu genießen. Weithin bekannt und vor allem bei Kindern beliebt ist das wunderschöne Wental. Mit den zahlreichen zauberhaft geformten Felsbrocken, dem ‚Felsenmeer‘, ist es ein ideales Ausflugsziel für Familien. Aus dem Wental kommend führt der gut befestigte Weg ins weite Gnannental. Gesäumt von lichtem Wald und duftenden Wacholderheiden finden hier Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer genügend Platz. Weitläufige Grillstellen mit Spielmöglichkeiten locken zur Rast, Informationstafeln stillen Wissensdurst und machen Lust auf neue Entdeckungen. Abzweigend vom Gnannental finden Ruhesuchende schattige Stille im verwunschenen Doschental, an dessen oberen Ausgang die geheimnisvolle Schreiberhöhle auf Entdeckung wartet …

Info www.steinheim.com

1-2021

 

 

„Traufgänge“ mit Ausblick

 

 

In Albstadt wandern Einheimische wie Gäste seit nunmehr zehn Jahren auf ausgezeichneten Pfaden: Mit der vom deutschen Wanderinstitut zertifizierten Premiumwandermarke „Traufgänge“ kommen im Penthouse der Schwaben sowohl Aktivurlauber als auch Genusswanderer und Familien  auf ihre Kosten. Insgesamt zehn abwechslungsreiche Premiumwege – davon zwei Winterwanderwege – führen auf vier bis 17 Kilometern große und kleine Naturliebhaber entlang des Albtraufs, vorbei an Panoramaausblicken sowie durch lichtdurchflutete Buchenwälder und -gänge. Passend zum Jubiläum erwandern Groß und Klein jetzt zehn Traufgänge-Stempel, die sie an den Stationen entlang der Wege sammeln und sich anschließend über eine Überraschung freuen. 

Den zehnten Geburtstag des „Traufgänge“, Vorbild für alle anderen zertifizierten Wanderwege auf der Schwäbischen Alb, hatten wich die Verantwortlichen anders vorgestellt. Das Corona-Virus durchkreuzte alle Pläne, um das Wanderlebnis zünftig zu feiern. Im monatlichen Turnus sollten mit Wandertouren die „Traufgänge“ unter fachkundiger Leitung erwandert werden., im September sollte es im Rahmen des Schäferfestes in Albstadt eine außergewöhnliche Wanderung mit den Wetterreportern vom Südwestrundfunk geben und anschließend eine zünftige Sause im Festzelt. Doch die Pandemie machte die Pläne zunichte.

Erst für Oktober haben die Touristiker die erste offizielle Tour seit Ausbruch der Corona-Krise angesetzt und hoffen, dass sie am Ende auch stattfinden kann. Unter Anleitung des Rangers und Luchsbeauftragten Armin Hafner wandern Gäste am 19. Oktober über die Höhen Ebingens. Während der zweistündigen Tour begeben sich die Teilnehmer auf Spurensuche von Luchsen und erfahren allerlei Wissenswertes zu den Wildtieren. Abschließend verwöhnt der Traufgänge-Gastgeber „Zum Süßen Grund“ bei der Wald- und Wiesenwoche die Urlauber mit einem herbstlichen Abendessen.

Im Jubiläumsjahr 2020 wurden die zehn Stempelstationen entlang der „Traufgänge“ geschaffen. Auf jedem der acht Sommer-Premiumwanderwege ist mindestens eine Stempelstation eingerichtet - insgesamt zehn an der Zahl - an denen die verschiedenen Stempel auf dem „Traufgänge“-Stempelpass gesammelt werden können. Den „Traufgänge Stempelpass gibt es in der Tourist-Information Albstadt und den  „Traufgänge“- Gastgebern. Er kann im Internet auch downgelaoded werden unter  und steht hier zum Download bereit
Infos unter 07431 160 1204 oder auf www.albstadt-tourismus.de.

 

So funktioniert der Stempelpass

  1. Auf den Traufgängen Ausschau halten und Stempelstation finden. Kleiner Tipp: Auf den Traufgängen „Zollernburg-Panorama“ und „Felsenmeersteig" sind jeweils zwei Stempelstationen eingerichtet.
  2. Tür der Stempelstation öffnen und den Stempelpass mit dem passenden Feld unter den Stempel legen.
  3. Stempel nach unten drücken.
  4. Alle zehn Stempel gesammelt? Dann ab zur Tourist-Information Albstadt, gefüllten Stempelpass vorlegen und Traufgänge-Überraschung abholen.

Den „Traufgänge Stempelpass gibt es in der Tourist-Information Albstadt und den  „Traufgänge“- Gastgebern. Er kann im Internet auch downgelaoded werden unter  und steht hier zum Download bereit!
1-2020

 

 

„Eine Wandermarke im Premium-Segmet“

 

Martin Roscher ist Leiter des Tourismusbüros Albstadt. Im Interview erzählt er von der Entwicklung der „Traufgänge“ und was mit den Premiumwanderwege künftig geplant ist.

 

Das Konzept der Premiumwandermarke Traufgänge wurde 2010 ins Leben gerufen. Welche Idee steckte dahinter?

Im Rahmen unseres Masterplan Tourismus wollten wir unsere Wanderwege neu beschildern und haben uns gefragt, wie wir das Wegenetz zukunftsfähig gestalten können. Ich habe dann zufällig ein Radiointerview mit dem damaligen „Wander-Papst“ Rainer Brämer gehört, der das Thema Wandern durch tausende Befragungen soziologisch untersucht hat. Dadurch sind wir in Kontakt mit dem Deutschen Wanderinstitut gekommen und haben mit Input aus der Forschung erstklassige Rundwanderwege entwickelt, die komplett auf den Wanderer ausgerichtet sind. Der Name „Traufgänge“ ist dann eines Abends bei Pizza und Wein entstanden. Er verbindet unseren steilen und markanten Albtrauf und die Gänge, die durch unsere Buchenwälder entlang des Albtraufs führen. Die Marke steht somit für ein absolutes Landschafts- und Naturerlebnis.

Was waren die Herausforderungen bei der Entwicklung?

Wir waren die ersten, die in Süddeutschland eine solche Wandermarke im Premium-Segment kreiert und dann als solche auch konsequent kommuniziert haben. Dabei gab es anfangs ein paar Berührungsängste. Es ging weg vom traditionellen Wandern und aus dem vielverzweigten Wandernetz wurden Rundwanderwege – unsere Premiumwanderwege. Letztendlich konnten wir aber alle Partner schnell ins Boot holen. Ohne die Unterstützung durch den Forst, den Naturschutz, die Jäger oder den Schwäbischen Albverein wären die Traufgänge heute nicht so erfolgreich. Mittlerweile stellt allerdings die Beibehaltung des hohen Niveaus beim Wegemanagement eine immer größere Herausforderung dar. Wir haben uns schließlich zum Ziel gesetzt die Premiumqualität auch zu halten.

Wie hat sich Albstadt seitdem entwickelt?

Wir haben mit den Traufgängen in Baden-Württemberg einen regelrechten Wanderboom ausgelöst. Bei den Tagestouristen haben wir enorme Zuwachsraten verbucht und auch bei den Übernachtungszahlen merken wir Fortschritte. Zudem hat die Wandermarke bei den Albstädtern selbst einen gewissen Stolz auf ihre Heimat erzeugt und der Stadt ein positives Image weit über die Landesgrenzen hinaus beschert. Das hochwertige Freizeitangebot ist für uns als Wirtschaftsstandort gerade beim Werben um Fachkräfte ein großer Vorteil.

Was steht für die Zukunft der Traufgänge an?

Für die nächsten Jahre stecken wir in der Planung für weitere, kleinere Traufgänge, ähnlich dem Traufgängerle „Hexenküche“. Allem voran möchten wir aber natürlich die hohe Qualität bei unseren Premiumwanderwegen halten. Auch die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Produkts und der Infrastruktur für die Wanderer steht für die kommenden Jahre auf der To-Do-Liste ganz oben. So möchten wir in Zukunft die Möblierung der Wege weiter modernisieren und haben unsere Traufgänge mit Stempelstationen aus. Mit dem vollständig gefüllten Stempelpass gibt es in der Tourist-Information Albstadt eine Traufgänge-Überraschung.
1-2020

 

 

Wandertipp: Die „Hossinger Leiter“

 

Anreise: Über die B27 kommend abzweigen auf B463 Richtung Albstadt/Sigmaringen. B463 folgen nach Albstadt-Laufen. Am Ende des Tunnels rechts abbiegen und unter der Eisenbahnbrücke hindurch. Gleich danach Abzweigung links Richtung "Gasthaus Traufganghütte Brunnental". Der Parkplatz dort ist Start- und Zielpunkt.

Der Traufgang: Schwierigkeitsgrad mittel, die Strecke ist neun Kilometer lang und in vier Stunden zu bewältigen. Auf- und Abstieg betragen jeweils 458 Meter.

Beschreibung: Fantastische Ausblicke von der felsigen Traufkante, eine verwunschene Höhle, keltische Wallanlagen aus der Hallstattzeit, deren Reste man heute noch bewundern kann. Wildromantische Schluchten mit einer beeindruckenden Pflanzenwelt, die selbst in den lotrecht abfallenden Felswänden Halt findet faszinieren. Und natürlich die Hossinger Leiter, die es zu besteigen gilt. Ein Hauch von Wildnis, fernab jeglicher Zivilisation, kommt auf beim Blick vom Albtrauf des Gräbelesbergs – vermutlich eine Verteidigungsanlage aus der Keltenzeit -  hinab über das grüne, waldreiche Steinbachtal bis in den Schwarzwald. Auch die eisernen Stufen der Hossinger Leiter, die sich an den kalten, weißgrauen Jurafels schmiegen, bringen den Wanderer zum Staunen. Noch vor 100 Jahren war der Weg über die Leitern der einzige Zugang vom Albdörfchen Hossingen zur Talgemeinde Lautlingen, der kürzeste Weg zu Eisenbahn und Arbeitsplatz.

Wegbeschreibung: Am Gasthaus Brunnental geht es über eine kleine Brücke Richtung "Hossinger Leiter". Durch ein wildromantisches Tals führt  der Weg steil bergauf durch Wälder und sonnige Wiesen entlang des fast ganzjährig plätschernden Lauterbaches bis zur atemberaubenden Hossinger Leiter.
Steile Stufen, an verwitterten Felswänden geschmiegt, führen  hinauf, wo eine Versperhütte mit Grillplatz zur ausgiebigen Brotzeit lockt. Vorbei am „Kübelhansfels“, an dem die gleichnamige, im nahen Stadtteil Albstadt-Lautlingen gar zu Fasnetsfigur-Ehren gekommene Sagengestalt einen unrühmlichen Tod gefunden haben soll, geht es weiter. Der Pflanzenfreund entdeckt seltene Felsflora wie Orchideen, Küchenschelle, gelben Enzian oder der blutrote Storchschnabel. Am Gräbelesberg künden vier Meter hohe und bis zu hundert Meter lange Wehranlagen, die so genannten „Schanzen. Nach einem Rundgang auf dem Gräbelesberg geht der Weg steil hinab durch kühle Wälder und an einem kleinen Felsenmeer vorbei wieder zu unserem Ausgangsort zurück.
1-2020

 

 

 

Hochgeh-Tour mit Runterkomm-Effekt

 

Die »hochgehberge« locken zum Wandern ins Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Mit einer Gesamtlänge von 170 Kilometern entstehen im Laufe des Jahres 21 neue Prädikatswanderwege. Die ersten sechs Wege sind bereits zertifiziert, zu finden bei Neuffen, Beuren, Münsingen und Gomadingen. Am 19. Mai werden die »hochgehberge« offiziell eröffnet.Durch Streuobstwiesen und schattige Wälder verläuft der Premiumwanderweg »hochgehfestigt« unterhalb der „blauen Mauer“, wie einst Eduard Mörike den Albtrauf bezeichnete. Bänke und Liegen entlang des Weges laden zu einer Pause in reizvoller Landschaft ein und garantieren Wanderer einen Runterkomm-Effekt. 

Immer wieder faszinierende Aus- und Weitblicke auf Beuren, den Beurener Fels und in die Region lassen die Gedanken schweifen. Nicht umsonst wurde ein Teil des »hochgehfestigt« Wanderweges durch einen ehemaligen Bürgermeister als Philosophenweg bezeichnet. Wer seine Gedanken und Eindrücke gerne der Nachwelt mitteilen möchte, kann dies an der Willi-Gras-Bank tun. Dort liegt ein sogenanntes „Bankbuch“ (ähnlich einem Gipfelbuch) zum Eintragen bereit. Weiter führt der Weg am malerischen Tobelweiher vorbei, durch sonnendurchflutete Weinberge und über natürliche Blumenwiesen zum Vulkanembryo Hohbölle (ein längst erloschener kleiner Vulkan). Das heiße Thermalwasser der Panorama-Therme Beuren zeugt noch heute von dem brodelnden Magma tief unter diesen einstigen Vulkanen. Zum Glück hat sich das darüber liegende Gestein gefestigt und es besteht keine Gefahr für neuerliche Ausbrüche. Die hoch gefestigte Burgruine Hohenneuffen, eine der größten Festungsanlagen Süddeutschlands, ist immer einen Abstecher wert und trägt zum passenden Titel der Tour bei.

 

Start/Ende der Tour ist am Parkplatz Panorama Therme Beuren. Die Strecke hat eine Länge von 9,5 Kilometer, zu überwinden sind 350 Höhenmeter, die Dauer der Wanderung beträgt etwa drei Stunden. Kriterien für eine Auszeichnung als Premiumwanderweg sind u. a. eine naturnahe Wegeführung mit einem sehr geringen Anteil asphaltierter Strecken, ein abwechslungsreiches Landschaftsbild und eine ausreichende Beschilderung und Markierung, die das Wandern ohne Karte ermöglicht. Die Marketingkooperation »hochgehberge« ist eine Initiative der Landkreise Esslingen und Reutlingen, des Landes Baden-Württemberg mit der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb beim Regierungspräsidium Tübingen, der Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb sowie von 18 Kommunen. Die Broschüre mit Beschreibungen der „hochgehberge“ liegt bei der Kurverwaltung Beuren, in den Infozentren des Biosphärengebiets Schwäbische Alb sowie in weiteren Rathäusern und Tourist-Informationen aus und kann über die Geschäftsstelle „hochgehberge“ im Landratsamt Esslingen bezogen werden. Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Info: www.hochgehberge.de
1-2019

 

 

Wandern und Glaube verbunden

Als Ergänzung zu bestehenden Wanderangeboten ist es auch in diesem Jahr den Initiatoren der Tourismuskooperation „Glaubenswege“ unter der Federführung der Stadt Schwäbisch Gmünd gelungen, ein vielfältiges Programm für 2019 zusammenzustellen. Die Tourismuskooperation der Städte Schwäbisch Gmünd, Göppingen, Heubach und Lauterstein sowie den Gemeinden Waldstetten, Ottenbach, Bartholomä, Essingen, Böbingen an der Rems und Mögglingen ist ein Beweis dafür, dass Natur, Wandern, Glaube und Spiritualität „raumübergreifend“ eindrucksvoll miteinander verbunden werden können. Ob Gottesdienste im Grünen, Glaubenswege-Wanderungen, Wallfahrten, Prozessionen, Vorträge und Konzerte – das a Programm mit 200 Angeboten ist sehr vielseitig und bietet zahlreiche Anregungen zur inneren Einkehr. Die Ökumenische Hochschulgemeinde Schwäbisch Gmünd lädt zudem am Mittwoch, 3. Juli, wieder zu einem Abendspaziergang mit besinnlichen Impulsen auf dem „Weg der Besinnung“ am Bernhardus. Kommunenübergreifend findet am Samstag, 5. Oktober, die „Nacht der Kirchen“ statt. Eine Besonderheit ist auch die zentrale Glaubenswege-Wanderung am Sonntag, 14. Juli, in Böbingen. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr im Park am alten Bahndamm. Von dort aus beginnt die gemeinsame Wanderung auf dem Glaubensweg 27 zur Wallfahrtskapelle Beiswang. Die Broschüre „Glaubenswege – Termine 2019“ ist kostenlos im i-Punkt am Marktplatz in Schwäbisch Gmünd, in den Bezirks- und Pfarrämtern, den Rathäusern der Mitgliedskommunen erhältlich sowie im Internet unter www.glaubenswege.de einzusehen. Auf der Homepage der „Glaubenswege“ findet man neben den Jahresterminen auch die Beschreibung der 31 Rundwanderwege durch die Region „Drei Kaiserberge/Kaltes Feld/Albuch“.

Info: www.glaubenswege.de
1-2019

 

 

Das Wengertewegle am Früchtetrauf 

Zwischen dem Albtrauf bei Mössingen, dem Neckartal von Tübingen bis Rottenburg und dem Schönbuchrand im Ammertal bietet der Früchtetrauf abwechslungsreiche Wandererlebnisse. Auf meist schmalen Pfaden lassen sich die malerischen Streuobstwiesen und Rebhänge, Flussläufe und Traufhöhen optimal erwandern. Aussichtspunkte und zahlreiche Rastplätze laden zum Entspannen und Genießen ein. Quasi im Vorbeigehen gibt es entlang der Strecke interessantes Wissen rund um die natürlichen Lebensräume und seltenen Tier- und Pflanzenarten. Nach einer ausgiebigen Wanderung darf auch der Gaumenschmaus nicht zu kurz kommen. Die süßen Früchte und herzhaften schwäbischen Spezialitäten vom Früchtetrauf können bei den zahlreichen Wein-, Most- und Besenwirtschaften, regionalen Gastronomiebetrieben oder Hofläden genossen werden. In diesem Jahr werden zwei neue Premium-Wanderwege eröffnet. Das „Unterjesinger Wengertwegle“ am Rande des Schönbuchs ist als Spazierwanderweg ausgelegt. Die „Sieben-Täler-Runde“ (Eröffnung im Herbst) führt durch die Seitentäler des Neckars. Die beiden Wege ergänzen die acht bereits bestehenden „Früchtetrauf“-Routen. Benannt ist das sechs Kilometer lange Wengertlewegle (Eröffnung: 12. Mai) nach dem „Wengert“, dem schwäbischen Wort für „Weinberg. Der Weg bechert Ausblicke vom Gewann „Obere Gôgenhalde“ aus („Gôgen“ heißen in Tübingen die „Wengerter“, also Weingärtner) über das Ammertal und den Wurmlinger Kapellenberg bis zur Schwäbischen Alb - vom Rossberg im Südosten über den Hohenzollern im Süden bis zum Plettenberg im Südwesten. Das Gebiet um das Unterjesinger Wengertwegle ist als Landschaftsschutzgebiet und Natura2000-Gebiet eingestuft und somit auch Vogelschutzgebiet. Start und Ziel ist jeweils der Parkplatz beim Friedhof Unterjesingen.

Info: www.moessingen.de/fruechtetrauf
1-2019
 

 

 

Kaiserliche Blicke und rollende Kugeln 

Auch der Ostalbkreis kann drei neue Qualitäts-Wanderwege vorweisen. Der „Kaltes-Feld-Weg“ und der „Waldkugelbahn-Weg“ bieten in Schwäbisch Gmünd neuen Wanderspaß. In Essingen führt der „Weiherwiesen-Weg“ durch eine faszinierende Landschaft. Der knapp 15 Kilometer lange „Kaltes-Feld-Weg“ startet am Parkplatz Furtlepass und führt   mit Blick auf die Drei Kaiserberge entlang des Segelflugplatzes Hornberg zum Kalten Feld. Das Knörzerhaus bietet für eine Rast den idealen Platz. Bei guter Fernsicht kann man an den Aussichtspunkten bis zur Schwäbischen Alb sehen. Der „Waldkugelbahn-Weg“ (ab Bahnhof Schwäbisch Gmünd) ist 3,6 Kilometer lang und ein Erlebnis-Waldpfad. Die XXL-Kugelbahn schlängelt sich durch das Taubental in Richtung Innenstadt. Der Pfad eignet sich als Ausflugsziel für die ganze Familie. Der „Weiherwiesen-Weg“ beginnt auf dem Parkplatz Tauchwiesen bei Essingen und verläuft durch das aus dem Quellgebiet des urzeitlichen Wentalflusses hervorgegangenen Moorgebiet/Naturschutzgebiet mit seiner vielfältige Flora. Der Weg ist knapp sechs Kilometer lang.
1-2019
 

 

 

Schuhe testen im Wanderparadies

 

Text: Andrea Maier

Wurzelgesäumte Pfade führen zu imposanten Felsenformationen, wilden Klüften, zum Beinahe-Abriss, dem „Hängenden Stein“. Weiter geht es über sanfte Hochflächen und duftende Wacholderheiden, an Wiesen- und Waldrändern entlang. Hier hat der Wanderschuh-Hersteller Lowa eines von sechs Testcentern in Deutschland eingerichtet.

„Als perfekten Standort in dieser sagenhaft schönen Wanderregion haben wir das Nägelehaus gefunden.“ Arthur Kudelka, Leiter der Service-Abteilung bei Lowa, ist von der Lage und von der guten Partnerschaft mit der Inhaberfamilie Fischer begeistert. Der Höhengasthof am Traufgang Zollernburg-Panorama, der nach dem ehemals langjährigen Vorsitzenden des Schwäbischen Albvereins, Eugen Nägele, benannt wurde, ist eines der beliebtesten Wanderheime. Nicht zuletzt wegen der Kochkünste des Inhabers Harry Fischer, der als Traufgänger-Gastgeber überwiegend regionale Produkte auf die Teller seiner Gäste bringt. 

Im Lowa-Testcenter können Erwachsene und Kinder das ganze Jahr über kostenlos unterschiedliche Wander- und Outdoorschuhe anprobieren und auf den vielfach ausgezeichneten „Traufgängen“ ausgiebig testen. Mindestens zwei unterschiedliche Modelle jeweils für Frauen, Männer und Kinder sind in den Regalen zu finden. Und weil es gerade beim Wandern unerlässlich ist, dass der Schuh perfekt sitzt, stehen die Testschuhe auch in halben Größen zur Verfügung. „Wir bieten von unseren beliebtesten Wanderschuhen einen leichteren und einen festeren Schuh zum Test.“ Arthur Kudelka betont, dass im Testcenter zwar vieles ausprobiert, aber nichts gekauft werden kann.

„Es ist Teil unseres Konzeptes, dass wir mit dem Testangebot die Schuhhändler in der Region unterstützen.“ Was 1923 in Bayern begann, entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem Unternehmen, das eine der führenden Marken im Bereich der Berg- und Outdoorschuhe herstellt. Firmengründer Lorenz Wagner (1893-1953) startete die Erfolgsgeschichte mit handgenähten Haferlschuhen. Die Anfangsbuchstaben seines Namens (Lo und Wa) benennen die Firma, die ihren Hauptsitz in Jetzendorf bei München hat. Seit 1993 gehört das Unternehmen zur italienischen Firmengruppe Tecnica. Die Schuhe werden ausschließlich in Europa produziert.

Das Nägelehaus liegt oberhalb von Albstadt-Onstmettingen (Raichberg 1, Telefon 07432 – 21715) und ist mit dem Auto oder dem Wanderbus (Mai – September) zu erreichen. Im Gasthof (Montag und Dienstag sind Ruhetage) nachfragen, im Testcenter kostenlos Schuhe auswählen, anprobieren und losgehen. 

Info: www.naegelehaus.de
1-2019

  

 

Felsenrunde zweitschönster Wanderweg Deutschlands 

 

 

Das Ergebnis der Abstimmung zur Wahl von Deutschlands schönstem Wanderweg 2018 steht fest und einer der Gewinnerwege kommt aus dem Landkreis Göppingen: Der Löwenpfad Felsenrunde wurde in der Kategorie Touren auf den zweiten Platz gewählt.  “Wir freuen uns natürlich riesig, dass wir mit dem Löwenpfad Felsenrunde in Bad Überkingen zum zweitschönsten Wanderweg Deutschlands 2018 gewählt worden sind“, betont Landrat Edgar Wolff. “Eine tolle Bestätigung der geleisteten Arbeit für alle Beteiligten. Wir waren uns nach der enormen Resonanz seit der Zertifizierung recht sicher, dass wir auf den vorderen Plätzen landen werden”, ergänzt Wolff weiter. Auch Bürgermeister Matthias Heim ist glücklich und zufrieden mit dem Ergebnis: “Wir sind zwar nicht zum schönsten Wanderweg Deutschlands, dafür aber zum schönsten Wanderweg Süddeutschlands gewählt worden.”

 

 

Wandern für Geiste und Seele

 

 

Zehn Städte und Gemeinden aus den Landkreisen Ostalb und Göppingen bieten reizvolle Wege für den Geist, die Seele, zum Wandern und Genießen an. Die Gegend um die Städte Schwäbisch Gmünd, Göppingen, Heubach, Mögglingen, Böbingen a.d.R. und Lauterstein und die Gemeinden Waldstetten, Bartholomä, Essingen und Ottenbach ist geprägt durch eine große kirchliche Tradition und Geschichte. 2004 wurden die „Glaubenswege“ erstmals beworben und bieten eine  interessante und abwechslungsreiche Wanderkulisse. Unter www.glaubenswege.de findet man auch die Beschreibung der 31 Rundwanderwege durch die reizvolle Region „Drei Kaiserberge/Kaltes Feld/Albuch“. Diese sind ausführlich im Wanderführer „Glaubenswege – Wege für den Geist, die Seele…zum Wandern und Genießen“ zusammengefasst.

 

 

Hoch auf die Berge 

 

 

Die Schwäbische Alb soll für Wanderer noch attraktiver werden. Jetzt wurde die Kreisgrenzen überschreitende Kooperation „Hochgehberge“ gegründet, die die Region als Wandergebiet weiter voranbringen und neue Prädikatswanderwege ausweisen möchte. Am 9. September soll die  Wanderregion in Neuffen offiziell eröffnet werden. 

Kreisgrenzen überschreitend haben sich zahlreiche Partner zusammengeschlossen, um die Mittlere Alb, den Albtrauf und das Biosphärengebiet Schwäbische Alb zu einer Top-Wanderregion im Mittelgebirgsbereich weiter zu entwickeln. Zu den bereits zertifizierten Wanderwegen können laut einer Machbarkeitsstudie 21 weitere, neue Prädikatswanderwege ausgewiesen werden. Insgesamt entstehen dadurch 170 Kilometer neue Prädikatswanderwege.

Der Grundstein für eine Bündelung der Werbung und Vermarktung des Wandergebiets mit Unterzeichnung einer Marketingkooperation wurde Ende 2017 gelegt. Unterzeichner sind die Landkreise Esslingen und Reutlingen, das Land Baden-Württemberg, vertreten durch die Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb beim Regierungspräsidium Tübingen, die Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb im Landkreis Reutlingen sowie 18 Kommunen. Mit dem Zusammenschluss will man auf dem stark umkämpften Wandermarkt  wirksam und kraftvoll auftreten. Das Wandergebiet  soll unter dem Dach des Schwäbischen Alb Tourismus und der  Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg als  herausragende und besonders nachhaltige Wanderregion  auf dem Tourismusmarkt positioniert werden. Mit der Marketingkooperation wurde ein gemeinsamer Marketingpool  gebildet, der in den kommenden drei Jahren jährlich mit einem  Budget von 100 000 Euro ausgestattet wird. Der Landkreis  Esslingen wurde zum Koordinator der gemeinsamen Tätigkeiten bestimmt und wird die Geschäftsstelle der „Wanderregion Mittlere Alb, Albtrauf und Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ mit Sitz bei der Kreisverwaltung in Esslingen übernehmen. 

 Anlässlich der Unterzeichnung der Marketingkooperation wurde bereits die einheitliche Produktmarke vorgestellt. Die Wanderregion wird unter dem Namen „Hochgehberge -  Ausgezeichnet Wandern im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ beworben. Der Slogan „hoch gehen um runter zu kommen“ soll die Gäste einladen, Entspannung und Erholung in abwechslungsreicher Landschaft zu finden. Die künftigen Prädikatswanderwege eröffnen Zugänge zu ganz unterschiedlichen Landschaftsformationen. In Wäldern, auf Blumenwiesen, in einer  Auenlandschaft, an Felsformationen vorbei, entlang von Feldern und über Hügel geht es in die Natur, - „Hochgehberge“  sollen Wandern je nach persönlichen Vorlieben und eigener Kondition ermöglichen. Außerdem laden landwirtschaftliche Betriebe und Gastronomen der Wanderregion zum Genuss regionaler Lebensmittel und Produkte ein. Wer sich in dieser Gegend auf den Weg macht, begegnet an vielen Ecken kulturhistorisch Bedeutsames. Es gibt Burgen und Festungen verbunden mit einer langen Geschichte; zuweilen umwoben von Mythen und Sagen. 
1-2018

 

 

Die Natur bewusst wahrnehmen

 

 

 

 

 

Text: Andrea Maier

 

Als kleines Mädchen hat sie oft dem Wünschelrutengänger zugeschaut, der regelmäßig ins elterliche Haus kam. Sie hat beobachtet, wie sich die Rute bog und der alte Mann Schlüsse daraus gezogen hat. „Das will ich auch“, hat sie ganz leise gesagt und der Alte gab ihr das gebogene Holz in die kleinen Hände. Seither ist Regine Erb fasziniert von den Kräften der Natur, die der Mensch durchaus spüren kann.

 

In Frickenhausen ist Regine Erb aufgewachsen. Ganz selbstverständlich hat sie als Kind die wunderschöne Landschaft am Albtrauf, den freien Blick von den Felsen herab, die Geheimnisse der Schwäbischen Alb aufgesogen. Mit den Jahren wuchs Begeisterung dazu, bis heute nimmt das kein Ende. Die Natur ganz bewusst wahrzunehmen liegt der heute 52-Jährigen am Herzen. Ganz gleich ob Wald, Wiese, Felsen, Bäche – Regine Erb findet im Großen und im Kleinen Faszinierendes – und das gibt sie gerne weiter.

Nachdem sie eine  Ausbildung zur Buchhalterin abgeschlossen hatte, wandte sie sich der Geomantie zu, suchte und entdeckte Kraftorte, besondere Plätze, beschäftigte sich intensiv mit dem Wirken der Natur auf den Menschen.

 

Draußen sein, gehen, laufen, ausruhen, abschalten, die Gedanken ziehen lassen, entschleunigen, den eigenen Rhythmus finden – wie sehr sie es liebt. „Ein Tag ohne Bewegung in der Natur ist ein seltsamer Tag“, lacht sie und erzählt, wie sie mit ihrem Mann in ein uraltes grünes Haus gezogen ist, wie ihre erwachsene Tochter eigene Wege gefunden hat und wie sie zur Entscheidung gekommen war, zertifizierte Wanderführerin zu werden.

2008 lernte sie die Wanderakademie Baden-Württemberg kennen und entschied, ihr Hobby, ihre Leidenschaft, zum Nebenberuf auszubauen. Regine Erb absolvierte 2009 die Ausbildung zur Natur- und Landschaftsführerin, um nun mit Brief und Siegel zertifiziert anderen Menschen die wundersame Vielfalt der Natur zeigen zu können. Sie gründete ihre Wanderagentur „Jura-Guide“, eine Plattform für Interessierte. Ein Jahr später legte die zweite Vorsitzende und Wanderwartin der Ortsgruppe Neuffen des Schwäbischen Albvereins die Ausbildung zur Gesundheitswanderführerin nach. Sie bietet ihr Wissen und ihre Erfahrung als Referentin in unterschiedlichen Zusammenhängen an und leitet vielerlei (Wander-) Gruppen. „Wandern und Entspannen“, „Gesundheitswandern“, „Wandern für Frauen“ oder „Wandern und Meditation“ sind nur einige der angebotenen Themen. Ganz gleich, ob geschichtliche, naturkundliche, erholsame oder sportliche Interessen, ob Familien, Vereine, Firmen, Freunde - wer sich mit auf den Weg macht, ist willkommen.“

 

Vor allem das Gesundheitswandern steht derzeit hoch im Kurs. Auch die langjährige Freitagsgruppe von Regine Erb bekommt stetig Zuwachs. Frauen und Männer zwischen 40 und über 80 Jahren, die seit Monaten und Jahren mit ihrer Anleiterin bei Wind und Wetter wandern und an besonderen Plätzchen kleine, feine und vergnügliche Übungen machen, spüren wie gut das tut: Behutsam die Ausdauer trainieren, Interessantes in der Umgebung entdecken, Naturschönheit erleben, beim Gehen den Alltag hinter sich lassen, lernen, sich im Wald und auf Wiesen sicher zu bewegen, alle Muskelpartien kräftigen, bewusst atmen, Gleichgewicht und Koordination trainieren - „und unbedingt die Freude an der gemeinsamen Bewegung!“ Regine Erb lenkt ihre Gruppe fröhlich plaudernd oder achtsam still über verborgene Pfade und genießt es selbst immer wieder auf's Neue ganz ungemein.

Info: jura-guide.com.
2-2016

 

 

 

Wanderparadies Schwäbische Alb

 

 

 Manuel Andrack gilt als Wanderpapst. Der Buchautor, auch aus der legendären Late-Night-Show von Harald Schmidt bekannt, schwärmt vom Wandern auf der Alb. Vor allem auf dem Uracher Wasserfallsteig, den er schon mehrfach gewandert ist. Dem Lob aus  berufenem Munde folgt die Auszeichnung: Der Wasserfallsteig ist Deutschlands schönster Wanderweg 2016. 

Die Ehrung des Premiumwanderweges im Kurstädtchen Bad Urach auf der wichtigsten deutschen Wandermesse „TourNatur“ in Düsseldorf rückte einmal mehr das Wanderparadies Schwäbische Alb in den Blickpunkt. Ein Paradies, das auch Einheimische und Naherholer gerade jetzt im Herbst zu schätzen wissen.  Die Zeit zwischen Sommer und Winter gilt gemeinhin als die beste Wanderzeit. Die Tage sind nicht mehr zu warm, das Wetter ist in der Regel stabil und bei untergehender Sonne sorgen die vielen Einkehrmöglichkeiten unweit der Wanderwege für ein schmackhaftes Vesper mit herbstlichen Spezialitäten.

Wer die Felsaussichtspunkte entlang des Albtraufs oder im Donau- und Lautertal kennt, der weiß, welch grandiose Panoramablicke sich dem Wanderer bei seinen Touren eröffnen. Die Berge und wildromantischen Täler, Wälder und Wacholderheiden der Schwäbischen Alb laden dazu ein, großartige Landschaften aktiv zu erleben. Die Schwäbische Alb begeistert durch ihre Vielfalt und das gilt auch für ihre Wandermöglichkeiten. Hier setzt man auf das Wandern auf höchstem Qualitätsniveau. Eine Vielzahl zertifizierter, gut beschilderter Premium- und Qualitätswanderwege erschließt das „Welt-Kultur-Gebirge“.

Der Albtrauf ist die gut 200 Kilometer lange Steilkante am Nordrand der Schwäbischen Alb. Der 100 KIlometer lange Albtraufgänger widmet sich, wie der Name verrät, der Faszination Albtrauf. Auch die Hoch-Alb-Pfade bei Meßstetten führen Wanderer am Albtrauf entlang und bieten spektakuläre Weitsichten. Rund um Heidenheim verläuft der Albschäferweg auf den Spuren der traditionellen Wanderschäfer der Alb. Die Donau-Felsen-Läufe bei Sigmaringen führen den Wanderer entlang der Donau über Pfade hinauf zu überwältigenden Aussichtspunkten auf mächtigen Felsen.

Damit Wanderer nach erlebnisreichen Touren auch ein dazu passendes Gasthaus oder Hotel finden, hat der Deutsche Wanderverband das Gütesiegel „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ entwickelt. Knapp 75 Gastgeber auf der Schwäbischen Alb haben sich schon an die Bedürfnisse von Wanderern angepasst und das Qualitätssiegel erhalten.

Wanderer dürfen mit Freude zur Kenntnis nehmen, dass der 350 Kilometer lange Albsteig (HW1) nun  durchgängig mit dem albweiten, einheitlichen Schildern versehen ist, auch dank eines finanziellen Zuschusses des Landes Baden-Württemberg.  Außerdem wurde der traditionsreiche Fernwanderweg für drei weitere Jahre vom Deutschen Wanderverband als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland nachzertifiziert. „Sowohl die Vorbereitung der Nachzertifizierung mit den zum Teil nötigen Nacharbeiten und qualitativen Verbesserungen am Weg, als auch die zeitgleich ablaufende Montage der rund 900 neuen Wegweiser entlang des Albsteigs haben alle Beteiligten einiges an Kraft gekostet“, so der Geschäftsführer des Verbandes Schwäbische Alb Tourismus, Louis Schumann, „aber dank der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Albverein und unseren Mitgliedern konnten am Ende alle Schwierigkeiten erfolgreich gemeistert werden.“

Wer wandert, der tut auch etwas für seine Gesundheit. Und nicht nur weil er sich bewegt. Die Kurverwaltung Bad Urach hat einmal die gesundheitlichen Vorzüge des Wanderns zusammengestellt. Demnach senkt Wandern den Sauerstoffbedarf des Herzens, wirkt antiarrhytmisch (gegen Herzrhythmusstörungen), blutdrucksenkend,   verbessert die Fließeigenschaft des Blutes,  vermindert die Arterienverkalkung, verhindert Systemerkrankungen der Schlagadern (Arterien), die zu Ablagerungen von Blutfetten, Thromben, Bindegewebe und in geringeren Mengen auch Kalk in (und nicht etwa an) den Gefäßwänden führt,  beeinflusst den Blutfluss den Stoffwechsel und dies alles ohne körperliche Nebenwirkungen.

Allerdings: Wer sich jetzt aufmacht, um die reizvollen Wanderwege in der Region zu erkunden, sollte sich zuvor um die richtige Ausrüstung kommen. Festes Schuhwerk (am besten schon mehrfach getragen) ist unabdingbar, in  den Rucksack gehört ein Regenschutz und eine Regenhose oder eine Ersatzhose und eine Kopfbedeckung als Sonnenschutz. Außerdem empfehlen Experten, ein Taschenmesser, ein Getränk (ein Liter Wasser pro Person reicht für eine Tageswanderung aus), ein Ersatzschnürsenkel, eine Wanderkarte, Insektenschutzmittel, Taschentücher und Toilettenpapier, eine Stofftüte (als Sammel- oder Abfallbehältnis), ein Erste-Hilfe-Set für kleinere Verletzungen, eine kleine Mahlzeit (Traubenzucker und/oder Brot und Hartkäse oder Hartwurst). Ein Handy im Stillmodus sollte ebenfalls eingepackt werden, damit im Notfall Hilfe gerufen werden kann (ein Handy pro Gruppe reicht). Allergiker sollten zudem ihre Medikamente nicht vergessen. Ein Wanderstock dagegen ist kein Muss, kann aber manchmal recht hilfreich sein.

Wer nicht alleine wandern möchte und keine Mitwanderer kennt, der kann sich einer Wandergruppe des Schwäbischen Albvereins anschließen. Der 1888 in Plochingen gegründete Verband unterhält heute landesweit 60 Gruppen, kümmert sich um Wanderwege, -heime und Aussichtstürme, bietet aber auch ein umfängliches Wanderprogramm.
2-2016

 

 

 

Unsere Wandertipps

 

Ehinger Bier-Wanderweg

Länge: 13,9 Kilometer, kürzere Routen von ca. 5 bzw. 10 Kilometer möglich.

Der Weg beginnt im Herzen Ehingens beim Gasthof zum Ochsen, wo die Bier-Herstell-Säule den Weg der Bierherstellung vom Malzkorn bis zum würzigen Bier zeigt. Die Route führt vorbei an historischen Gebäuden und gewährt zum Schluss einen überragenden Blick über die Donau.

 

Im schönen Streitwald

Länge: 7,3 Kilometer

Vom Wanderparkplatz am Sportgelände in Nürtingen-Reudern führt der Weg am Waldrand entlang. Es gibt Infotafeln zu den Folgen von Orkan Lothar 1999. Dem Radweg Richtung Bürgerseen folgen. Über den „Wechseleicheweg“ bis an den Streitwald folgen. Dem Naturpfad „Öhmdbachweg“ (blaues Dreieck) folgen. Die Kreuzung „Eisenwinkelweg“ überqueren. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf die Burg Teck. Der Pfad führt weiter am Gewann Mannsberg vorbei bis zu einer großen Waldlichtung. Hier kann man einen Abstecher zur alten Burganlage Mannsberg oder zum Käppele machen. Der Weg führt weiter zum Nonnenbrunnen und bergab zum Hörnle. An der „Wechseleiche“ vorbei geht es weiter in Richtung Tiefenbach und wieder zum Ausgangspunkt zurück.

 

Zur Donauversickerung

Länge: etwa 10 Kilometer

Vom Parkplatz beim Rathaus Möhringen aus überquert man zunächst die Donau und die B 311. Der Hinweistafel (HT) Hattinger Berg folgen. Es geht bergan bis zum Waldrand zu den nächsten HT. Hier der HT Donauversickerung weiter folgen, nach 400 Meter rechts leicht absteigend der HT Donauversickerung folgen bis ins Tal. Das Feld überqueren und auf dem Weg bergauf weiter wandern bis in den Hochwald. Ein paar Meter weiter rechts dem Weg folgen und dann links in den Forstweg einbiegen. Der Weg führt oberhalb der Bahnlinie Stuttgart-Zürich bis an das Viadukt, das unterquert wird. Nach ein paar Meter die Kreisstraße überqueren und der Parkplatz Donauversickerung ist erreicht. Nun in das Flussbett der Donau absteigen. Wenn das Flussbett unbegehbar wird auf den Fußweg links neben dem Fluss steigen und rund 3,5 Kilometer am Zeltplatz vorbei nach Immendingen wandern. In Immendingen der HT Bumbishütte und Galgensteig folgen, dann der HT Möhringen folgend zum Rathaus zurück.

 

Schönbuch-Tour Trauf 1

Länge: 10,7 Kilometer

Die stimmungsvolle Gratwanderung entlang des südlichen Schönbuchtraufs beginnt am Waldfriedhof Herrenberg, wo sie auch wieder endet (immer dem „Land-Tour“-Logo folgen).  Ein besonderer Aussichtspunkt befindet sich auf dem Grafenberg. Hier blickt man über die Gäuebene bis hin zum Schwarzwald. Die Tour geht weiter durch das Naturschutzgebiet bis zum Rastplatz Jägergarten. Zurück geht es unterhalb der Traufkante Richtung Mönchberg an Kayh vorbei. Die Tour führt weiter entlang des südlichen Schönbuchtraufs mit Blick ins weite Ammertal zum Ausgangspunkt.  

 

Panoramaweg Aalen

Länge: 28 Kilometer

Der Wanderweg, der rund um Aalen führt, ist etwas für geübte Wanderer, die die Distanz an einem Tag schaffen. Berechnet ist eine Gehzeit von knapp siebeneinhalb Stunden ohne Pause. Startpunkt ist der Wanderparkplatz Röthardt nordwestlich der Altstadt. Markiert ist der Weg, der immer wieder herrliche Blicke auf die Stadt eröffnet, mit dem Wappentier der Aalener, dem Aal.
2-2016